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07.12.2020 | News

Leichter Leben mit Achtsamkeit - Interview mit Elisabeth Cartolaro

Im Posteingang stapeln sich die E-Mails. Ein Gefühl von Nervosität macht sich im ganzen Körper breit bei dem Gedanken, dass man für das nächste Meeting nicht vorbereitet ist und wahrscheinlich noch mehr Aufgaben für die To-Do-Liste ausfassen wird. Die Gedanken kreisen wie ein Tornado im Kopf ...

Wenn man das Gefühl hat, nur mehr zu funktionieren, pausenlos im Stress ist und sich unaufhörlich Gedanken macht, ist es an der Zeit, die Stopp-Taste zu drücken. Wie man diesen Knopf findet, erklärt uns Expertin Elisabeth Cartolaro im nachfolgenden Kurzinterview.

 

next level: Sie sind langjährig als Coach und Supervisorin tätig und beraten viele Führungskräfte und Teams. Wie kann man aus der Stress- und Grübelfalle aussteigen?

Elisabeth Cartolaro: Leider leider gibt es kein Patentrezept dafür. Stress und Stressempfinden sind etwas höchst Individuelles und daher darf sich eine Strategie, die auf sanfte Art wohltuend und wirklich wirksam ist, auch nur individuell entfalten. Gelassen bleiben und ein sicheres inneres Gefühl von Stabilität im Stress behalten, darum geht es, wenn jemand es ernst meint und echte eigene Stresskompetenz aufbauen möchte. Dennoch gibt es zum Glück allgemein gültige und wissenschaftlich erwiesene Empfehlungen:

Sich Stressoren bewusst machen – Den Alltag stressfreier gestalten

Hineinspüren und sich der eigenen Triggerpunkte bewusst werden: „Was ist es, was mich gerade stresst?“. Eine naheliegende Lösung ist, der Entstehung von Stress einfach entgegenzutreten und sie zu verhindern. Stressoren einfach keine Chance geben. Beispiele dafür sind die entschlossene Umorganisation des Arbeitsplatzes oder eine Veränderung von Arbeitsabläufen. Oft fällt im Stress auch Hilfeannahme schwer. Dabei wirkt soziale Unterstützung sehr erleichternd. So könnte ich nach Unterstützung für bestimmte berufliche oder private Aufgaben suchen oder Daueraufgaben delegieren. Verhaltensweisen wie öfter bewusst „ja“ oder „nein“ sagen, fühlen sich zunächst ungewohnt an, wenn sie nicht dem eigenen Muster entsprechen. Schlechte Gewohnheiten aufspüren, die Zeitstress  verursachen, gehören ebenfalls zu individuellen Lösungsansätzen – in Ihrem Erlebensbeispiel vorhin könnte es bspw. hilfreich sein, sich bewusste Zeiten einzuplanen für das Bearbeiten von emails und feste Zeitblocker freizuhalten für Wichtiges. 

 

Mentales Stressmanagement – Förderliche Einstellungen und Bewertungen entwickeln

Wir haben so etwas wie eine innere Wortmaschine. Belastende Ereignisse lösen häufig eine Fülle von gedanklichen Bewertungen, Gefühlen, Erinnerungen oder auch Ängsten aus, die sich gerne in Grübel- oder Denkspiralen verselbständigen. Da sich das unangenehm anfühlt, liegt nicht selten auch eine Tendenz zur Verleugnung vor. Deshalb fällt die Bewusstwerdung der eigenen Muster, Erinnerungen, Glaubenssätze oder auch Einstellungen schwer. Leichter wird es, wenn wir es zulassen, dann gelingt der Ausstieg aus dem Autopiloten zunehmend. Das Gewahrwerden des Ausmasses an Stresserleben hilft, dem Unangehmen nicht aus dem Wege gehen zu müssen, sondern ihm mit Interesse und Neugierde zu begegnen. Genau solche Aha-Momente führen zur echten mitfühlenden Selbstreflexion und wirken stressvermindernd.


Gute Beispiele für mentale Stressbewältigung sind: sich bewusst und freudig Positivem, Gelungenem und Erfreulichem zuwenden und dafür Dankbarkeit entwickeln. Gleichzeitig an unangenehmen Vorstellungen, Gefühlen oder Ärger nicht festhalten, sondern diese loslassen und ja Vergeben lernen, den eigenen Perfektionismus und dazugehörige Ansprüche kritisch überprüfen und Leistungsgrenzen akzeptieren lernen.

 

Raum und Zeit einräumen für Regeneration – sich Phasen der Entspannung und Erholung gönnen

Ein wichtiger Zugang zur Stressreduktion sind Rituale von Ich-Zeiten, Besinnung und zur Ruhe kommen. Raum schaffen für sich selbst, Innehalten, auch ausreichend Bewegung. In die tägliche Anwendung integriert helfen sie dabei, bestehende körperliche Anspannungen zu lösen, innere Unruhe und Nervosität zu dämpfen sowie die eigene Widerstandskraft und -fähigkeit gegenüber Belastungen zu erhalten und frische neue Energien aufzubauen.

Beispiele hierfür sind: Regelmäßiges Praktizieren von Meditation und Bewegung, auch Yoga kann hier sehr förderlich sein, ausreichend Schlaf und Lernen, auch die kleinen Dinge des Alltags wahrzunehmen und zu genießen und im Hier und Jetzt zu leben.

 

next level: Wie kann mir Achtsamkeit bzw. Mindfulness dabei helfen, mit dem Druck umzugehen?

Elisabeth Cartolaro: Zentrales Element ist es, beim Verspüren von physischem oder psychischem Druck innezuhalten, Raum zu geben für ein Wahrnehmen dessen, was jetzt gerade ist – dieses umfasst sowohl äußere Faktoren und Gegebenheiten um mich herum als auch die innere Befindlichkeit. Dieses Innehalten, Aussteigen aus dem Autopiloten und Erkennen der Situation, in der ich gerade bin, ermöglicht bei regelmäßiger Übung, neue Perspektiven auf sich selbst zu entwickeln.

 

next level: Haben Sie auch einen Sofort-Hilfe-Tipp, wie ich Achtsamkeit jetzt gleich anwenden kann?

Gerne, dazu 2 Tipps. Das wichtigste Mittel ist der eigene Atem. Das schöne ist, den hat jeder Mensch immer dabei! Sogenannte Mikro-Praktiken helfen dabei, sich wieder zu fokussieren und den Stress sofort zu reduzieren:

Ein kurzes Innezuhalten ist sehr einfach. So kann man sich mehrmals am Tag auf den Atem zu konzentrieren

  • Tief einatmen: I do my very best.
  • Langsam ausatmen: let go the rest.
  • Was ist jetzt wirklich wichtig? (What’s important now?)

Indem ich meinem Atem folge und meinen Fokus voll und ganz darauf lege, wie er kommt und geht, ohne mein Zutun, ohne dass etwas von mir getan werden muss, tritt Ruhe ein und im Körper wird der Vagus-Nerv aktiviert. Die letzte Frage läßt Handlungsenergie entstehen. Ein achtsames Ankommen (1‘ Stille zu Beginn eines meetings und Beenden von meetings) verbreitet sich auch zunehmend in Firmen.

Sich zweitens mehrfach täglich sich die eigene Körperhaltung bewusst zu machen und muskuläre oder mentale Verspannungen wahrzunehmen, gehört auch dazu. An der Harvard Medical School wurden 2012 Forschungen mit dem Ergebnis durchgeführt, dass sich das Gehirn physiologisch durch das einfache Führen von Dankbarkeitstagebüchern verändert.

Wer die wirksamsten Achtsamkeitspraktiken kennenlernen möchte, den laden wir herzlich zu unserem 8-wöchigen ONLINE-Kurs Leichter Leben mit Achtsamkeit ein. Frei nach dem Motto: schenken Sie sich Zeit für eine ganz persönliche Reise zur Entdeckung der eigenen Stressmuster.

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Denn durch die konsequente Anwendung von Achtsamkeit wird Ihre Welt möglicherweise schnell wieder heller und freundlicher.

 

HAPPINESS IS INSIDE YOU.

Elisabeth Cartolaro

Leichter Leben mit Achtsamkeit:
Raus aus dem Stress – und rein ins neue Jahr 2020

Online-Kurs von Feb-März 2021

Infos zum Event und Anmeldung

 

 

 

Die Nerven im Stress nicht verlieren und Turbulenzen standhalten: 

Wir unterstützen Sie dabei, in angespannten Situationen entspannt zu bleiben mit unserem Training Stress,- Zeit-, und Selsbtmanagement. Nach diesem Training haben Sie Ihr Zeit- und Stressmanagement im Griff und wissen, wie Sie Prioritäten setzen und Ihren Blick für das Wesentliche schärfen.

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